Bienvenue Montreal! Nachdem wir also am 3.2.2020 gegen 05:00 Uhr in Schöneiche aus den Federn gekrabbelt waren, dann eine Distanz von mehr als 6.000 km überwunden hatten, hieß es gegen 17:00 Uhr Willkommen in Montreal, in der Provinz Quebec im zweitgrößten Land der Welt in KANADA.
Müde aber durchaus aufgeregt wegen der Dinge, die da außerhalb des Flugzeuges auf uns warteten, schickten wir uns an unsere ersten offiziellen Amtsgänge anzutreten. Leichter gesagt als getan. In einem Vorbereitungstermin hatten wir von einer netten Dame, von Kirsches Firma erfahren, dass wir nach der ersten Zollkontrolle, direkt in das "Imigration Office", noch im Flughafengebäude gehen sollten, um dort unsere Einreise offiziell zu machen und unsere Arbeitserlaubnis ("Work Permit") abzuholen. "It can take some time, from 1 to 2 hours, approximately", hatte sie uns noch am Telefon gesagt und sprach von 1 - 2 Stunden Wartezeit.
Naja, wir haben es auf mehr als 3 Stunden Wartezeit gebracht. Zum Glück sind uns Ben und Romy auf den Wartebänken eingeschlafen und haben somit nicht die gesamte Lääänge der Wartezeit mitbekommen müssen. Kirsche und ich mussten zwischendurch mal in ein Hinterzimmer, um je ein Foto von uns machen und die Fingerabdrücke nehmen zu lassen. Es musste eben alles seine Richtigkeit haben.
Im Nachgang stellte sich dann auch heraus, warum wir so lange warten mussten. Am Eingang hatte uns eine Dame eine Wartenummer gegeben, die zu einer Nummerngruppe gehörte, die an den Schaltern gar nicht bearbeitet wurde. Erst nachdem wohl eine weitere Dame Mitleid mit uns oder mit unseren Kids bekommen hatte, stellte sich heraus, dass man ja auch mal die D-Nummern abarbeiten könnte...naja, warum soll auch alles immer glatt laufen - dafür ist es eben auch ein Abenteuer.
Die erste Hürde war also geschafft. Wir durften ab sofort offiziell in Kanada arbeiten. Kirsche für ihre Firma und ich dürfte für jede kanadische Firma arbeiten oder eben für Assure.
Doch die Freude währte nicht all zu lang, da wir mittlerweile gute 3 Stunden in dem Gebäude verbracht hatten...genau wie unsere Koffer...yeap, die 8 Stück. Das Laufband, auf dem sie herausgegeben wurden, war nicht mehr zu identifizieren. Ich pilgerte also durch die Halle, während Kirsche die halb schlafenden Kids umsorgte. Erfolglos kehrte ich nach gut 10min zurück und sah Kirsche unsere Koffer zusammenhieven...wie auch immer sie das gemacht hat...sie ist eben ne Wucht, diese Frau.
Vollgepackt mit sieben Sachen ging es dann in die nächste laaaange Schlange derer, die mit den letzten 4-5 Jumbojets gelandet sein müssen, vorbei an der sich verengenden Zollkontrolle. Die meisten kamen zügig durch, doch wir mussten wirklich direkt zum Zoll und unsere noch heiß erwartete Container- und Luftfracht anmelden.
Wir bogen also links aus der Schlange ab in einen weiteren Raum mit einer weiteren langen Schlange :-( . Es kam die Frage auf, ob das hier ein Volksport sei? Wir konnten diese Frage nicht beantworteten und schalteten Kopf und Hirn aus und verharrten in Geduld.
Zwischendurch konnten wir zuschauen, wie offizielle Zollbeamte vor den Augen aller Wartenden die Koffer einzelner Damen und Herren aber auch Familien akribisch und in weißen Handschuhen gekleidet auseinandernahmen.
Ich dachte mir mit zunehmend verfinsternder Stimmung, wen es wohl mehr annerven wird unsere 8 Riesenkoffer auszupacken?
Zum Glück für alle Beteiligten blieb uns das erspart und nach weiteren 45min durften wir nun endlich den Weg ins Freie antreten...geschafft...kanadischer Boden unter den Füßen, ein Taxi in Aussicht, das groß genug war uns alle aufzunehmen und nach Montreal Downtown zu fahren.
Es war gegen 22:30 Uhr hiesiger Zeit, als wir im People Square Hotel eincheckten. Wir waren mittlerweile so müde, dass wir die Rezeptionistin nach Essenslieferantenflyern fragten und sie kurzerhand darum baten, für uns alle zu bestellen. Nach kurzer Verwunderung und einem Blick in unsere schwarz umrandeten Augen lächelte sie und übernahm die Bestellung. Yes, dieser Kelch ging diesmal an uns vorbei. Mit viel Fastfood im Bauch ging es dann in die zwei King Size Betten in unserer ersten Unterkunft in der Ferne...geschmeckt hat es und war auch seeehr notwendig.
Das klingt alles sehr aufregend! Toll geschrieben!Freue mich auf weitere Texte!