Start-Ziel: Camping de Aulnaies - Bonaventure (Halbinsel Gaspésie)
Distanz: 506 km
Routenplaner sagt: 5h 42min ;-)
Bereits am Morgen des 3. August hieß es dann auch recht zügig, die Pferde zu satteln und die nächste Etappe anzugehen. Denn auf uns warteten gute 500km gen Nordosten, den St. Lorenzstrom entlang und dann nach gut 300km in Richtung Südwesten, um somit den Fuß auf eine der beliebtesten Urlaubshalbinseln der Quebecer zu setzen - Gaspésie.
Für die anstehende und etwas längere Fahrt haben wir vorsorglich aus der Sitzecke der Kids ein Spielparadies gebaut & so konnten beide die Beine hochlegen und angeschnallt aber unbekümmert miteinander spielen oder eindösen.
Auch diese Fahrt war, wie eigentlich all unsere Trips eine Augenweide für das europäische
Auge. Es gab hinter jeder Kurve etwas zu entdecken. Auf jeder Anhöhe staunten wir über die
Weiten des Landes. Aber auch auf den Straßen begegneten uns wirklich beeindruckende Dinge, wie z.B. die noch größeren Trailer, die von den Pickups mit einem Affenzahn über die Route 20
gezogen wurden.
Ursprünglich wollten wir auf unserer Route einen Abstecher in die Provinz New Brunswick machen, doch hat die Corona-Pandemie zu einer Schließung der innerkanadischen Provinzgrenzen geführt und so blieb jede Provinz in den Sommermonaten unter sich. Vielleicht war das genau die richtige Maßnahme, denn zumindest blieben die Infektionszahlen in den Sommermonaten gering.
Als wir dann nach gut 5 Stunden auf der Halbinsel angekommen waren, hieß es erst einmal die erste große Pause einzulegen. Dafür fand sich ein wunderbares Fleckchen Erde an dem See "Lac-au-Saumon" (Lachssee).
Hier konnten wir am und im frischen sowie klaren Nass mal so richtig abkühlen und eine entspannte Mittagspause einlegen (Anm. d. Kinder: kalte Ravioli müssen nicht noch mal sein). Genau an dieser Stelle stießen dann auch Nana, Thomas, Nico und Miya zu uns. Bei den Vieren handelt es sich um unsere Freunde aus Montreal. Mit ihnen hatten wir uns für die nächsten 5 Tage verabredet, um zum einen den Kids aber auch uns Erwachsenen etwas gemeinsame Urlaubszeit zu gönnen, fernab vom Alltag.
Nach dem weniger kulinarischen Mittagessen war uns schnell klar, dass noch ein Highlight auf dem Weg zum Ziel her musste. Und das fanden wir auch in Form einer CASSE-CROUTE. Hierbei handelt es sich um eine Art Imbiss, deren Art es mindestens eine in jedem Ort gibt und wo sich die Einheimischen hin und wieder ihr schnelles Abendbrot holen, in Form von Poutine (Pommes in Bratensauce mit Quietschekäse) aber auch Burger, Pasta, regionale Spezialitäten sowie Eis...viel Eis.
Auch wenn es anfangs den Anschein hatte, dass die Augen größer als der Hunger waren, hat doch fast alles den Weg in den Bauch geschafft.
Auf dem Zeltplatz angekommen schlugen wir dann unser Lager auf. Die vier Freunde hatten bereits mit den "roten Nudeln" gewartet.
Die nächsten Tage waren gespickt mit einem Ausflug in den hiesigen Zoo, mit einer Kajaktour sowie einem chilligen Tag im und am Fluss "Riviére Bonaventure".
In diesen Tagen fand ich sogar Zeit, den Kids zu zeigen, wie man ein Feuerchen mit einer Lupe machen kann. Und ja, Mama und Papa Peter, ich habe auch gleich daran erinnert, dass mit Kokeln auch Pappkartons das Fliegen lernen können :-). Zusammen haben wir zusammen das ein oder andere Festessen veranstaltet aber vor allem viel Spaß gehabt.
Kajak-Tour: Mit dem Bus und hinter Masken versteckt wurden wir tief ins Innere der Halbinsel gefahren, um von dort aus mit den Kajaks in See zu stechen. 12km wollten bezwungen werden, das war schon eine Kraftanstrengung für uns Ungeübte. Doch wurden wir mit wunderschönen Eindrücken mehr als entschädigt.
Sogar ein Weißkopfseeadler ließ uns Einblick haben in sein Dasein in in seinem eigenen natürlichen Revier . Dies ließ vor allem das Herz unseres Jungforschers mehr als hochschlagen (Wer kann das Wappentier der USA erkennen?)
Ein Besuch im Zoo (Bioparc de la Gaspésie):
Der Ausflug in den hiesigen Zoo gab zwar einen schönen Überblick über die Tierarten Kanadas, war jedoch nur halb so aufregend, wie die Natur vor den Toren des Parks.
ABER. Wir konnten das erste Bild von einem kanadischen Bären schießen.
Wir hatten zwar zuerst überlegt, ob wir das Tier als ein wildes Tier verkaufen :-), doch entschieden wir dann, dass das zu viel Flunkerei gewesen wäre. Und so war die Mühe vergebens, das Tier ganz ohne Zaun vor die Linse zu bekommen :-)
Ein gechillter Tag am Fluss: Den kann man sich natürlich nur gönnen, wenn man zuvor zumindest ein wenig etwas dafür getan hat. Und so schwangen sich Kirsche, Ben und ich auf unsere Räder und fuhren zu dem 8 km entfernten Spot "Le Malin Bonaventure". Ein toller Weg dorthin und ein noch beeindruckender Fleck zum Urlauben.
Am großen Anstieg auf dem Rückweg haben wir Ben zur Motivation, den Berg ohne Absteigen zu erklimmen, eine 7Up versprochen. Der Racker hatte auf einmal wieder soviel Energie gehabt, um für Romy, Miya und Nico jeweils eine Dose zusätzlich heraus zu handeln.
Achja, die anderen drei Kiddies hatten Platz im Bully gefunden.
Der Abschied: Mit einer großen Portion Erholung in den Körpern und noch schöneren Erinnerungen in den Köpfen haben wir am 7.8.2020 dann "au revoir" zur Halbinsel aber auch zu den vier Franken sagen müssen. Für uns hieß es auf gen Norden.
Romy verabschiedet sich von den tierischen Freunden:
Die Halbinsel verabschiedete sich auch von uns gebührend:
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