Am 29. Juni 2021 hieß es früh aufstehen, schnell ins ganz besondere Dress geworfen, alles geschmückt und fertig machen zum Anfeuern, denn es stand das EM 2021 Achtelfinale zwischen England und Deutschland an.
Nun, was sollen wir sagen? Wenn jemand Schuldige für die deutsche 2:0 Niederlage braucht, dann kann er oder sie uns gern nach vorne zitieren. Denn wir haben tatsächlich den Anpfiff verschlafen & haben uns zu spät ins Spiel eingewählt. Relativ ernüchtert und ein wenig im Stress machten wir uns direkt im Anschluss an das Spiel auf die Socken, denn unser nächstes großes Highlight wartete schon:
RAFTING IN DEN ROCKY MOUNTAINS
Zum Glück gab es keine Verlängerung oder gar noch ein Elfmeterschießen. Durch die Aufregung rund um das Spiel, hatte ich total vergessen, dass wir für die ca. 100 km lange Fahrt noch unser emsiges Wohnmobil füttern mussten. Uiuiui, für einen kurzen Augenblick war die Stimmung unter uns Vieren ein wenig angespannt, da der Weg noch weit, der Tank so gut wie leer und nun ja, der Tag eben auch nicht so prickelnd begonnen hatte. Doch es sollte sich, wie so häufig auf unserem Trip, alles zum Guten wenden.
Zum einen fand sich mit nur einem kleinen Umweg eine leere Tankstelle und zum anderen wurden Kirsche und ich Zeugen davon, dass es sie wirklich gibt - riesige männliche Elche. Genau so ein Prachtexemplar konnten wir aus dem Wohnmobil heraus erspähen. Zwar gelang uns dies "nur" vom Highway aus und mit 60km/h Geschwindigkeit, doch ich kann euch versichern, dieses Bild hat sich sowas von in unser Gedächtnis gefräst, dass wir das sicherlich nicht mehr vergessen werden. Irgendwie schien die Szene in Zeitlupe abzulaufen, damit wir auch den kurzen Moment vollends auskosten konnten. Es war ein ausgewachsener Elch mit mächtigen Schaufeln auf dem Kopf. er stand knietief im Wasser und tat, was Elche nun mal so tun, rumstehen.
Dieses Erlebnis beflügelte uns und lies uns hin und wieder die Geschwindigkeitsbegrenzung vergessen und so schafften wir es letztlich noch auf den letzten Drücker zur Rafting-Station. Schnell sprangen wir in die Neoprenanzüge, setzten unsere Helme auf und stiegen mit 20 weiteren Enthusiasten in einen ausgemusterten Originalschulbus.
Die multikulturellen Guides aus den Niederlanden, Peru, Chile, USA usw. machten auch umgehend mächtig Stimmung, schrien und erklärten lauthals erste Dinge und rammten die Fäuste wie verrückt gegen die Busdecke, um uns allen einzuheizen.
Nach einer schweißtreibenden Einweisung, wie man das Paddel zu halten, den Anweisungen des Steuermann zu folgen und vor allem wieder in das Boot hineinzuklettern hat, falls es einen in die eisigen Wellen schmeißt, durften wir endlich aus der Hitze (40 Grad Celsius) in die Boote.
Es bedarf nicht vieler Worte, wenn man die folgenden Bilder sieht. Es war einfach fantastisch, die Stimmung im Boot locker, lustig und das kühle Wasser mehr als willkommen und erfrischend.
1) Warm machen Vertrauen schaffen
2) Testen, ob Befehle verstanden und befolgt werden (hier "Paddel hoch") ..läuft also
3) tief einatmen und dem Spaß freien Lauf lassen (super, Romy)
4) Mund zu halten, nach dem tiefen Luftzug
5) Ausatmen und vergewissern, ob alle noch da sind
6) Wenn alle da sind, vor Freude kreischen und der nächsten Walze entgegenfiebern.
Um den Erfolg dieses Ausflugs mit Romys Worten zu unterstreichen: "Ahhhhhhhhhhhhhh, jiepieeeeeeee, das war cool"!
Und das war es wirklich!
200m vor dem Ziel sprangen wir aus den Booten und ließen uns dank der Schwimmwesten stromabwärts treiben.
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