Man stelle sich vor:
Du liegst mit deiner Familie in einem Wohnmobil, du wirst wach...nicht etwa, weil du ausgeschlafen bist, nein! Die pure Hitze lässt dich aus dem Bett fließen. Du wunderst dich, warum es den anderen in dem Auto nicht auch so geht? Du fasst dir ein Herz und riskierst Beschwerden ob der Lautstärke und schmeißt die eingebaute Klimaanlage an.
Es bleibt ruhig bei den Mitreisenden und nach 10-15 Minuten macht sich eine kühlere Luftmasse wohlig breit. Du schmeißt dich zurück ins Bett und döst noch ein wenig weiter und tankst somit Kraft für den kommenden Tag.
So in etwa ist es mir an diesem Morgen ergangen. Die Hitzewelle hielt sich im Westen hartnäckig und so auch bei uns. Nachdem wir uns alle einig gewesen waren, dass wir nichts Warmes zum Frühstück brauchten, folgten wir dem Motto: "Bloß nicht zu viel bewegen und so wenig wie möglich anziehen!"
Erst am Nachmittag rafften wir uns auf und beschlossen, die Sightseeing Tour erst einmal aus dem Wohnmobil heraus anzutreten. Noch immer zeigte das Thermometer im Schatten mehr als 40°C an.
So machten wir uns entlang des Red Deer Rivers in Richtung Drumheller auf, die Hauptstadt der Dinosaurierfossile. Die Stadt ist jetzt keine Augenweide, doch verfügt sie über einen "Western" ähnlichen Charme.
Und was in Deutschland die Gartenzwerge sind (Achtung Klischees) sind in dieser Region die Dinoskulpturen, aus Pappmaschee, Kunststoff, Holz oder sogar aus Metall. Im Zentrum der Stadt steht zudem das größte T-Rex Modell, auf der Welt und genau dorthin zog es uns.
Denn dort gab es zusätzlich einen öffentlichen Wasserpark, an dem sich die ganze Stadt zusammengefunden hatte. Die Mehrheit hat den offiziellen Feiertag "Canada Day" genutzt, um sich mit der Familie einen schönen freien Tag zu machen und Freunde zu treffen. Natürlich wollten wir Menschenmengen meiden und natürlich sollte man sich bei diesen Witterungen möglichst im Schatten aufhalten, doch Leute, stellt euch einfach das Gefühl vor, wenn ihr bei solch hohen Temperaturen die Füße in ein kaltes Becken stellen könnt. Ein Träumchen! Die Kids beließen es nicht nur bei den Füßen. So gut es ging, aalten sie sich im kühlenden Nass.
Anschließend suchten wir eine abkühlende Zuflucht vor einem Eisladen, hatten aber stetig ein Gefühl, dass wir in der nicht ganz ungefährlicher Nachbarschaft, unser Eis verteidigen müssten. Zum Glück verhielten sich die Kollegen aus der Vergangenheit aber auffällig ruhig. Nd das war auch gut so, wenn so richtig Kraft zum Dagegenhalten hätten wir ohnehin nicht gehabt :-)
Dann ging es weiter, nördlich des Red Deer Rivers in Richtung Horseshoe Canyon (oder auch Horsethief Canyon). Das ist eine landschaftliche Augenweide die vor Millionen von Jahren entstanden ist, die mal unter einem Meer begraben lag, mal Teil eines Flussdeltas, und ein anderes Mal eine trockene Region war. Über 3km erstreckt sich eine Schlucht mit den schönsten Panoramen, die an einigen voll von Fossilien ist. Der Eingang zum Canyon versprach schon eine ganze Menge...
aber im Inneren ließen sich noch viel schönere Fleckchen finden...
und Ausblicke genießen...
sowie Kakteen beobachten...
und ruhige Plätzchen zum Verschnaufen finden.
Nur die Herkunft der von uns beobachteten, unbekannten Spezies ist uns noch heute ein Rätsel. Es müssen aber nette Erdenbewohner gewesen sein, denn sie haben uns zugewunken.
Gegen 19:00 und immer noch 39°C nahmen wir die Fähre über den Fluss, machten am Orkney-Aussichtpunkt Stopp und kosteten eine heißtrockene aber stetig pustende Winddusche aus.
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